Etappe 4: Mexico-City – Oaxaca – San Cristóbal – Palenque – Mérida – Mahahual: The Return of Lara Croft

Nachdem uns die leergefegten Straßen der mexikanischen Hauptstadt nur bedingt beeindruckt haben, packen wir unsere Sachen und brausen nach Oaxaca, das für seine kulinarischen Genüsse bekannt ist. Das müssen wir selbstverständlich prüfen, auch wenn die Gefahr besteht, dass auch hier aufgrund der Feiertage einfach nichts los ist. Aber das Gegenteil ist der Fall: Die Straßen sind überfüllt.

Ein musikalischer Weihnachtsumzug mit unzähligen Schaulustigen zieht durch die engen Gassen. Aber Hunger treibt uns in eine ruhige Gaststätte, in der wir die lokale Küche kosten. Die mexikanische Weihnachtsmusik des Straßenumzugs wird durch etwas Jazz ausgetauscht und fertig ist das etwas andere Weihnachtsessen.


Obwohl wir nun schon ein paar Tage in Mexiko unterwegs sind, sahen wir noch keine Maya-Tempel. Das muss sich ändern! Chichen-Itza ist ja nahezu berühmt-berüchtigt, aber ist noch zu weit weg, als dass wir es als Nächstes ansteuern könnten. Also visieren wir Palenque an, das auch nahezu auf dem Weg zur Halbinsel Yucatan liegt. Um die Tagesetappen nicht ins uferlose laufen zu lassen, entscheiden wir uns auf einen Zwischenstopp in San Cristóbal de las Casas. Zum Glück! Die Strecke zwischen San Cristóbal und Palenque ist zwar mit nur knapp 200km angegeben, aber diese 200km haben es in sich… Bergauf, bergab…aber ordentlich, so dass wir zwischenzeitlich sehen können, wie ein ausgebrannter Truck aussieht, der wegen überhitzter Bremsen Feuer fing. Schlaglöcher, enge Kurven und unsere absoluten „Lieblinge“: Geschwindigkeitspoller …oder wie auch immer sie genannt werden. Kurz vor jedem Dorf und natürlich mitten drin auch, finden sich unzählige Erhebungen (von 10cm bis 30cm Höhe), die die Fahrer an allzu sportlicher Fahrweise hindern sollen. Und das mit großem Erfolg. Fährt man auch nur mit halber erlaubter Geschwindigkeit, dann gibt’s bereits nen ordentlichen Schlag. Fährt man mit regulärer Geschwindigkeit drüber, dann hat man nen Freiflug gewonnen. Landung ungewiss. Somit rollt man am besten in Schrittgeschwindigkeit drüber. Viele dieser Poller sind farblich markiert und werden mit Schildern angekündigt. Die sind ok. Problematisch sind die Poller, die weder angekündigt noch markiert sind. Insbesondere wenn die Lichtverhältnisse schwierig sind (grelle Sonne oder diesig oder dunkel) … dann nutzt man das vollständige Potenzial des Dämpfungsweges seines Gefährts. Aber das will man ja nicht, weswegen man dauerhaft deutlich langsamer fährt, als erlaubt und eingeplant. Aus dem kurzen Stück zwischen den beiden Orten wird eine Tagestour. Dafür sieht man Menschen in ihrem Alltag, die man sonst so nicht wahrnehmen würde. Mütter mit auf dem Rücken gebundene Babies, Kinder mit vielleicht 8-10 Jahren, die mit Pfeil und Bogen auf die Jagd in den Urwald gehen, ältere Männer, die in kleinen Gruppen vor ihren Hütten sitzen und quatschen.

Tags drauf, geht es dann endlich zu den alten Stätten der Mayas. Die Touristenmassen sind etwas störend und nehmen etwas von der Wirkung dieses Ortes, aber SJ schlüpft mal eben in ihre heimliche Rolle als Lara Croft und schwups … schon sind wir nahezu allein.

Ok, ok…der Trick ist auch für Nicht-Actionhelden anwendbar: Man muss einfach nur ein paar Meter weiter gehen. Dort sind die Ruinen nahezu unbehelligt von den Anstürmen der Touristen.

Die langen Fahrten, die Hitze und die unzähligen schönen Eindrücke zollen Tribut: Wir brauchen ne kleine Auszeit! In Mérida bleiben wir etwas länger als geplant, legen nen Strandtag ein und erobern die Nächte bei Live-Musik und 1-Liter Mojitos (in Gurkengläsern) unterm Sternenhimmel. Ja, das hätten wir viel früher machen sollen.





Weiter geht’s zu Chichen Itza (wo mir unmissverständlich von einer Touristin klar gemacht wurde, dass ich als Deko auf ihrem Erinnerungsfoto eines Maya-Tempels weniger geeignet bin als Lara Croft), einem Bad in einer Höhle (unbedingt machen!!) und an die Costa Maya.




Letztere soll mit die schönste Küste von gesamt Mexiko sein. Naja…schon ok, aber so manch unschönes Erlebnis dort, lässt den Abschiedsschmerz im überschaubaren Rahmen. Das neue Jahr wollen und werden wir in einem anderen Land begrüßen.

Auf nach Belize!

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